„Fern vom Krieg“

Dokumentarfilm: 1984, 82 Minuten
Produktion: Wolfgang Landgraeber Filmproduktion
Kamera: Klaus Lautenbacher
Schnitt: Thomas Balkenhol
Burch und Regie: Wolfgang Landgraeber

 

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„You shoot, we shoot

Nicht nur Kleinbürger aus New Orleans schießen sich im Zweifel aufgrund von alttestamentarischen Überzeugungen den Weg frei, sondern auch Staaten, Terroristen, Ganoven und jede Menge andere Übergeschnappte. Insofern war vermutlich das einzig Problematische an Michael Moores Kultfilm „Bowling for Colombine“, dass er den Blick zu sehr auf die USA lenkte.

Das Schießen für sich ist einfach keine rein amerikanische Angelegenheit. So versorgte die Oberndorfer Firma „Mauser“ Armeen in beiden Weltkriegen mit Millionen von Gewehren, und die Erben Heckler und Koch rüsten seitdem die gesamte Welt dermaßen erfolgreich mit Schusswaffen aus, dass sie inzwischen eine Vormachtstellung beim Kleinwaffenbau errungen haben. Insofern ist der Fernsehautor Wolfgang Landgraeber mit seinem Dokumentarfilm „Fern vom Krieg“ seiner Zeit voraus gewesen, wenn er schon 1984 fragte:

Wie leben die Oberndorfer mit Kriegsschauplätzen, Toten und Verstümmelten?“

Frankfurter Rundschau, 31. Januar 2006