Dokumentarfilm: 1978, 42 Minuten
Produktion: HFF München
Buch und Regie: Wolfgang Landgraeber
„Verdeckte und verschlungene Fäden unserer Wirklichkeit, die mit der Wirklichkeit anderswo verbinden, zeigt Wolfgang Landgraeber in seinem in Oberhausen dreifach preisgekröntem Kompilationsfilm…
Aufnahmen, die zum Teil mit versteckter Kamera gemacht wurden, zeigen Szenen, die es der offiziellen Propaganda zufolge im Iran nicht geben darf: streikende Arbeiter z.B., die auf der Straße demonstrieren. In knappen Exkursen holt Landgraeber Geschichte ein: den Putsch von 1953 gegen Ministerpräsident Mossadegh, der die Anglo-Iranian Oil Co. verstaatlicht hatte; den herzlichen Empfang des Schahs in München, wie den weniger herzlichen 1967 in Berlin, wo die SAVAK-Schlägertruppen unter den Augen der Berliner Polizei wüteten und Benno Ohnesorg von einer Polizeikugel getötet wurde.
Dieser aufklärerische Effekt des Films setzt sich fort in den Aussagen des Schahs – aber auch in den Aussagen von bundesdeutschen Politikern und Industrieellen. Aber der große und wachsende Exportmarkt, den der Iran den Deutschen bietet führt bei der „Güterabwägung“ zwischen Meinungsfreiheit (für oppositionelle iranische Studenten in der Bundesrepublik) und „merkantilen Interessen“ manchmal zu fatalen Ergebnissen.“
Karl Saurer in medium 6/78